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1996-08-06
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4KB
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77 lines
Path: Dortmund.Germany.EU.net!news-intern
From: tilman@schmidt.bn.eunet.de (Tilman Schmidt)
Newsgroups: de.comm.isdn
Subject: Re: Modem-Emulationen in der Vermittlungsstelle
Date: Wed, 27 Mar 96 22:48:40 GMT
Organization: Customer of EUnet Germany; Info: info@Germany.EU.net
Distribution: world
Message-ID: <N.032796.234840.18@schmidt.bn.eunet.de>
NNTP-Posting-Host: schmidt.bn.eunet.de
X-Newsreader: Quarterdeck Message Center [1.0]
Tim Landscheidt schrieb:
> Mal rein praktisch gesehen: K÷nnte die Telekom nicht einen
> Service ISDN <-> V.xx anbieten, der an der Zielvermittlungs-
> stelle die digitalen Daten an ein Modem ⁿbergibt?
Koennte sie schon - aber was waerst Du bereit fuer so einen Service
zu bezahlen? Wenn es z.B. 5 Pf/min Zuschlag zur Verbindungsgebuehr
waeren wie beim Datex-P-PAD, wuerden sich dann nicht die meisten
lieber doch ein Analogmodem hinstellen?
> Vergebli-
> che, aber berechnete, Versuche, ein Modem oder Fax zu errei-
> chen, wⁿrden dann entfallen.
Das ist nicht gesagt! Zumindest aus Sicht der Telekom waere es
natuerlicher, wenn Dir diese Versuche berechnet wuerden -
schliesslich muss die Zielvermittlungsstelle ja auch erst die
Verbindung zu dem Analoganschluss aufbauen, um dann festzustellen,
dass da kein Modem bzw. Fax drangeht.
> Au▀erdem k÷nnte man sich die
> Trennung analog/digital auf Consumer-Seite sparen und sΣmt-
> liche Modems durch preiswerte ISDN-Karten ersetzen.
Das waere der einzige Vorteil.
> Was sagen die ISDN-Techniker dazu? LΣ▀t DSS1 etwas der-
> gleichen zu?
Die Technik bzw. DSS1 ist nicht das Hauptproblem. Aber so ein Service
waere einfach nicht wirtschaftlich anzubieten. Der Kreis der ISDN-
Benutzer, die Verbindungen zu Analogmodems aufbauen wollen, ist
relativ klein: professionelle Nutzer von Datenuebertragungsdiensten
sorgen natuerlich schleunigst dafuer, dass zumindest bei ihren
Hauptverkehrsbeziehungen auch die Gegenstelle mit ISDN arbeitet, und
auch Hobbyanwender konzentrieren sich, wenn sie ISDN haben, auf
Mailboxen und Online-Dienste mit ISDN-Zugang. Fuer die verbleibenden,
gelegentlichen Analogverbindungen haben die meisten ohnehin noch ihr
altes Modem parallel angeschlossen.
Noch geringer ist der Bedarf beim Fax: die allermeisten ISDN-Nutzer
haben einfach analoge Faxgeraete als Nebenstellen an ihre TK-Anlagen
angeschlossen (und dabei die Dienstekennung auf "Fernsprechen" stehen
lassen :-(). Die wenigen installierten Gruppe-4-Faxgeraete haben alle
die Faehigkeit zur Kommunikation mit Gruppe-3-Geraeten eingebaut. Und
fuer die wenigen, die ihr Faxmodem beim Umstieg auf ISDN weggeworfen
haben und nun partout mit einer passiven ISDN-Karte analog faxen
wollen, gibt es dank der wesentlich einfacheren Modulationsverfahren
(halbduplex statt vollduplex) ja akzeptable G3-Emulationsprogramme.
(Mehr als 9600 bit/s koennen ohnehin auch viele Faxgeraete nicht.)
Auf der anderen Seite muesste die Telekom eine betraechtliche
Infrastruktur aufbauen. Der Service muss ja einigermassen flaechen-
deckend zum Ortstarif erreichbar sein - oder wuerdest Du bei einer
Modemverbindung innerhalb Deiner Nahzone Ferngespraechsgebuehren
fuer die ISDN-Modem-Anpassung zahlen? Die Kosten dafuer muessten
auf relativ wenige Nutzer umgelegt werden. Das Ergebnis waeren
wahrscheinlich so hohe Gebuehren, dass die potentiellen Nutzer
sich doch lieber ein eigenes Modem neben die ISDN-Karte stellen
(bzw. das benutzen, das da aus Analogzeiten eh noch steht).
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Tilman Schmidt E-Mail: ts@sema.de (office)
Wehrhausweg 66 tilman@schmidt.bn.eunet.de (private)
53227 Bonn, Germany --------------------------------------------
- currently writing: ISDN fuer Small Office & Home (dpunkt Verlag) -